Künstler-Kurator Fischli lädt den Kunsthistoriker Gamboni ein zu einem Gespräch über die Auswirkungen des Ikonoklasmus auf den Verlauf der Kunstgeschichte. Für Gamboni wirkt sich die ikonoklastische Geste nicht nur destruktiv aus, sondern trägt auch konstruktiv zur Klassifizierung und der Konservierung von kulturellem Erbe bei. Zusammen mit Curiger besprechen die drei Kunstkenner die Relevanz des sozio-politischen Rahmen im künstlerischen Diskurs; wann künstlerische Ausdrucksform überholt ist; den Kunstbetrieb nach Pierre Bourdieus Sozialtheorien und ob ein Kanon in der Kunst noch notwendig ist.
«Das Leben ist so viel reicher, wenn wir noch berücksichtigen und uns bewusst sind, dass es so vieles bei uns gibt, das viel älter ist - viel, viel älter. Wir können uns damit verbinden; wir können etwas damit tun. Es kann ein Teil von uns sein, und wir können ein Teil davon sein. Ich plädiere auf jeden Fall für die longue durée.»
– Dario Gamboni