Im Gespräch mit Hans Ulrich Obrist diskutieren die Trendforscherin Emily Segal, der Journalist Nikolas Maak und der Architekt Rem Koolhaas über die Zukunft des Landleben. Den Ausgangspunkt bildet die Frage, warum der ländliche Raum im gesellschaftlichen Diskurs derart vernachlässigt wird und woher die Fixierung auf den urbanen Lebensraum stammt. Einen weiteren Diskussionspunkt bildet die fortschreitende Automatisierung, die auf dem Land zu einem massiven Abbau von Arbeitsplätzen führen wird. Liegt hier das utopische Potential, den Menschen aus der Lohnarbeit zu befreien, oder steht zu befürchten, dass der Jobverlust unweigerlich zu einem Identitätsverlust und damit zur Krise führt? Auch der Wandel der ländlichen Infrastruktur, die mehr und mehr – ökonomischen – Partikularinteresse dient, wird diskutiert. Die Stadt als Mega-Hub und Knotenpunkt scheint obsolet. Die Grundlage für die Diskussionsrunde bildet das geplante Ausstellungsprojekt «Countryside, The Future» von Rem Koolhaas, das 2019 im Solomon R. Guggenheim Museum in New York City zu sehen ist.
«Es wird davon ausgegangen, dass der allgemeine Wunsch besteht, in der Stadt zu leben.»
— Niklas Maak